Größtmögliche Anstrengungen und pragmatisches Vorgehen zum Schutz der älteren Generation notwendig
Intensiv diskutierte der Bezirksvorstand der Senioren-Union Oberbayern die Situation bei den Schutzimpfungen gegen das Coronavirus. „Aus ganz Oberbayern gibt es positive Erfahrungen zur Durchführung der Corona Impfungen, was den Ablauf und die Betreuung bei den individuellen Impfungen betrifft“, erklärt Ilse Weiß, Bezirksvorsitzende der Senioren-Union Oberbayern. „Große Unzufriedenheit gibt es jedoch mit dem gesamten Vorgang bis zur Zuteilung eines Termins. Die Verfahren nehmen wenig Rücksicht auf die Möglichkeiten der älteren Generation, die Vergabe der Termine ist intransparent. Mit vielfältigen Ankündigungen von Schutzmaßnahmen, die in der Praxis auf Umsetzungsschwierigkeiten stoßen und dann nur verzögert erfolgen, tut sich die Politik keinen Gefallen. Die Unsicherheit bei den älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern ist gewachsen. Wir fordern eine ehrliche Kommunikation, vor allem aber größtmögliche Anstrengungen im Interesse der älteren Generation.“
Ausführliche Erfahrungsberichte aus ganz Oberbayern zum Thema Impfen gegen die Coronaviren standen im Mittelpunkt der letzten Sitzung des Bezirksvorstands der Senioren-Union Oberbayern. Von Dachau bis Berchtesgaden ergaben die Erfahrungsberichte ein zweigeteiltes Bild: Wer mit einem Termin zur Impfung gehen konnte, fühlte sich professionell bereut. Die Hürden auf dem Weg bis zum Termin wurden in den Erfahrungsberichten als hoch kompliziert, intransparent und im Ablauf vielfach unbefriedigend beschrieben.
In der Zulassung von Corona Schutzimpfungen durch die Hausärzte sieht die Senioren-Union Oberbayern einen zusätzlichen und wichtigen Weg. Die Hausärzte müssen sich an die Priorisierungskategorien halten, könnten aber mit ihren breiten Erfahrungen flächendeckend und zügig zu einer Verbesserung der Impf-Zahlen sorgen.
Insgesamt kamen die Vorstandsmitglieder der Senioren-Union Oberbayern zu der Einschätzung, dass die Situation dringend zu verbessern sei: die Zahl der Impfungen sei zu niedrig, offensichtlich auch die Zuteilung von Impfstoff unberechenbar. Bei Nachfragen würde der „Schwarze Peter“ oft hin und her geschoben. Beim gesamten Thema Schutzimpfungen seien Erwartungen geweckt worden, die in der Praxis noch nicht erfüllt wurden, zumindest nicht in den angekündigten Zeiträumen. „Wenn wir auf die Situation der älteren Generation schauen, so können wir mit dem erreichten Schutzstatus nicht zufrieden sein. Zuständigkeitswirrwarr und nicht gelöste Umsetzungsfragen führen dazu, dass wir nicht den Grad an Schutz der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger haben, den wir uns wünschen,“ fasst Ilse Weiß, die Bezirksvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der CSU, zusammen. „Wir hoffen, dass jetzt nicht weitere Ankündigungen gemacht werden, sondern die Impfungen für die älteren Mitbürger so zügig und so flächendeckend wie möglich durchgeführt werden. Nur die Impfungen im Arm von älteren Mitbürgern führen zu verbessertem Schutz. Prinzipienreiterei hilft wenig weiter, mehr Pragmatismus könnte deutlich bessere Ergebnisse für alle Seniorinnen und Senioren erzielen“.