Besuchsbericht Fendsbacher Hof am 28.5.2014

Die Einrichtung wurde 1896 als „Ursberger Anstalt“ gegründet. Der Fendsbacher Hof ist seit 1972 im Betreuungszentrum Steinhöring EVBZ eingebunden. Weitere Infomationen sind im Internet unter Fendsbacher Hof Pastetten zu ersehen.
Zur Einrichtung: Zum weitläufigen Anwesen gehören 160 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche und Wald die nach biologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet werden. Cirka 60 ha sind davon gepachtet. Die Führung durch den landwirtschaftlichen Bereich und fertigungstechnischen Bereich organisierte Herr Stidl, – Leiter der Wohn- und Seniorenbereiche Fensbach und Eglharting – mit zwei Mitarbeitern. Beschäftigte und betreute Mitbürger Rund 130 Menschen arbeiten oder leben zurzeit in der Einrichtung im Fendsbacher Hof. Ab dem 18. Lebensjahr (Volljährigkeit) kann man in der Einrichtung aufgenommen werden. Die meisten Betreuten sind bis an ihr Lebensende im Haus. 30 Externe kommen z. Z. täglich in die Einrichtung 35 Personen sind nach der Erreichung der Altersgrenze (60 bis 65 Jahre) weiterhin im und zur weiteren Betreuung im Hause. 65 Betreute sind Dauerbewohner in den verschiedenen Wohnbereichen. Fast eben so viele Angestellte und Beschäftigte (ca. 120) gehen im Fendsbacher Hof der Arbeit in der Verwaltung, Pflege, Betreuung, Therapie und in den verschiedenen Werkstätten als Meister, Vorarbeiter, sowie in der Landwirtschaft als Maschinenführer nach. Bei den verschiedenen Erntezeiten der Feldfrüchte kommen auch Lohnunternehmen mit ihren Vollerntern zum Einsatz. (Kartoffeln, Getreide, Gemüse usw. aus biologischem Anbau!) Die Einrichtung hat 2 Standbein: Landwirtschaft Im landwirtschaftlichen Teil werden 160 Ochsen in einem großen überdachten Freiluftstall nach biologischen Gesichtspunkten gehalten. Viele freilaufende Hühner wurden gesichtet. Ein Bienenhaus auf dem Hof wird extern betreiben. Jährlich werden im eigenen Wald 600 Ster Holz geschlagen und zu Brennholz verarbeitet und verkauft. Leider wurde am Tag unserer Führung der Hofladen in der Gärtnerei im Fendsbacher Hof wegen einem Minus bei den Personalkosten von 20000 €/Jahr geschlossen. Auch 9 Therapiepferde werden gehalten und zu Therapiezwecken genutzt. Fertigung / Werkstatt In den verschiedenen Werkstatteinrichtungen/Abteilungen werden unter anderem
  • Flaschen, Kunststoffdosen, Deckel etikettiert, Kerzen verpackt
  • Verpackungskisten in verschiedenen Größen und Formen mit Deckel hergestellt
  • Hochwertige Gartenmöbel (Bänke, Stühle, Tische und Blumentröge) gefertigt
Die maschinelle Ausstattung beinhaltet auch CNC-gesteuerte Fertigungsanlagen! (Holz) Förderverein „Fendsbacher Hof“ seit 1992 Ein guter Spender, der Militärflughafen in Erding, fällt in den nächsten Jahren (2017/18) mit der Aktion „Erbse“ in der Weihnachtszeit weg, da er geschlossen wird. Es werden neue Spender gesucht. Ehrenamtliche Helfer gesucht! Herr Stidl sagte, dass er auch schon mit Helfern zufrieden ist, die sechs bis acht Stunden im Monat hier tätig sind! Der fast vollständige Wegfall des Zivildienstes ist nicht gut und hat große Löcher in denn Etat gerissen! Im Cafe der Behinderteneinrichtung stand uns nach der eindrucksvollen Führung Herr Stidl noch für Fragen und Antworten zur Verfügung. 2 Punkte (Umstände) wurden besonders herausgehoben
  1. Der immer größere Zeitaufwand für die Dokumentation (Metzler Pop-Verfahren) des Pflegeumfanges. Dies muss auf ein sinnvolles Maß zurückgefahren werden, denn der Betreute muss gepflegt werden und nicht die Statistik!
  2. Die Heimaufsicht und die Vorschriften und Vorgaben (FKA) für die Unter-bringung der Bewohner in alten Gemäuern ist nicht immer gegeben und sinnvoll, da sie sehr Kostenintensiv und auch oft aus statischen Gründen nicht durchge-führt werden können. Ein wenig Eigenverantwortung und Entscheidungsfreiheit vor Ort wäre von Nöten!
Angeregt und organisiert wurde die Besichtigung durch unser Vorstandsmitglied Rolf Vogelfänger. Die Bürgermeisterin Cornelia Vogelfänger, die für den Fensbacher Hof, der in ihrem Gemeindebereich liegt, zuständig ist, hat sich der Führung angeschlossen und stand uns auch bei Fragen zur Verfügung.

Text: Mandausch Rudolf, Schriftführer          

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